
Kronen Zeitung
ARNIE FEIERT & SPRICHT
Sturm-Niederlage: „Hat mit Glück nie etwas zu tun“
Sturm beschließt das Jahr 2025 in Graz-Liebenau mit einem 0:1 gegen Roter Stern Belgrad. Die Serben rund um ÖFB-Star Marko Arnautovic feierten gefühlt eine halbe Stunde mit den Fans, ehe der Stürmer doch noch vor die Medien trat. Sturms Akteure gingen teils mit sich selbst auch hart in die Kritik.
Unglaubliche Szenen! Mindestens eine Viertelstunde, nachdem das Europa-League-Match Sturm – Roter Stern Belgrad (0:1) abgepfiffen wurde, standen Marko Arnautovic und seine Kollegen noch immer vor der eigenen, 1500 Mann starken Fankurve. Singend, tanzend. Eine lautstarke, eindrucksvolle Show des Siegers an diesem Abend.
Während sich Sturm mit hängenden Köpfen vor der eigenen Kurve aus dem Heimspiel-Jahr verabschieden musste. Dänen-Goalie Oliver Christensen war geknickt, es war ja die letzte Partie der Fiorentina-Leihe in Liebenau. Im Winter geht‘s zum Serie A-Klub zurück. „Wir hätten den Fans gerne einen schöneren Abschied geschenkt“, so der Schlussmann. „Aber Roter Stern hat Erfahrung, wenn die führen, dann nehmen sie sich am Platz alle Zeit der Welt. Die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte waren aber nicht gut von uns. Jetzt stehen wir mit null Punkten und einem schlechten Gefühl da.“
Enttäuscht war auch Otar Kiteishvili. „Wir hätten gewinnen können, hatten mehr Kontrolle und Ballbesitz, aber wir müssen in der Offensive bessere Situationen herausspielen.“ Ob das fehlende Tor eine Frage des Glücks ist? Otar darauf vielsagend: „Ich glaube nicht an Glück! Ich bin wirklich nicht happy mit unserer Performance. Wenn wir wüssten, was los ist, würden wir es ändern.“ Sturm-Trainer Jürgen Säumel war vor allem wegen der Elfersituation (Anm. ein Foul an Horvat wurde gepfiffen, davor gab der VAR aber ein Foul im Mittelfeld von Horvat an Belgrads Händel) sauer. „Der vierte Offizielle steht daneben, der Linienrichter hat klare Sicht – das war ein normaler Zweikampf, der Belgrad-Spieler geht sehr leicht zu Boden.“
Arnie-Show
Die größte Show für die Fans lieferte aber Roter-Stern-Star Marko Arnautovic ab. Der ÖFB-Rekordler spielte nur eine Hälfte, lieferte sich Scharmützel mit Sturms Verteidigern, kickte einen Ball gegen die Ausrüstung eines Fotografen und legte sich kurz mit ein paar Sturm-Fans an. Am Ende lachte und tanzte Marko aber bei seinem Österreich-Comeback. Denn Roter Stern klettert in der Tabelle nach oben – für Sturm wird es in der Europa League sehr schwer.
„Ich bin auf 70, 80 Prozent gewesen, aber ich wollte der Mannschaft helfen“, so Arnautovic, „aber in der zehnten Minute ist die Verletzung wieder aufgegangen. Für mich ist es jetzt nicht so gut, aber der Mannschaft hat es geholfen. Darauf bin ich stolz. Trotzdem großen Respekt an Sturm und an die Leute, die im Stadion waren.“
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